
Zwei große Abschiede – eine Ära geht zu Ende
Die Lahntalschule verabschiedet Erich Eisfeld und Schulleiterin Evelin Hedrich
Am Donnerstag, dem 3. Juli 2025, erlebte die Schulgemeinschaft der Lahntalschule einen emotionalen Meilenstein: In einer festlichen Zeremonie unter freiem Himmel wurden zwei prägende Persönlichkeiten der Schule in den Ruhestand verabschiedet – Physik- und Mathematiklehrer Erich Eisfeld und Schulleiterin Evelin Hedrich.
Bei strahlendem Sonnenschein im stimmungsvollen Schulgarten begann die Feier mit der Würdigung von Erich Eisfeld. Für seine herausragende Arbeit in den Fachbereichen Physik und Mathematik sowie seinen unermüdlichen Einsatz bei „Jugend forscht“ wurde ihm von Kolleginnen und Kollegen mit großer Anerkennung, liebevollem Humor und musikalischen Beiträgen gedankt. Sein Wirken bleibt unvergessen – nicht zuletzt, weil er Generationen von Schülerinnen und Schülern für die Naturwissenschaften begeistern konnte.
Doch der bewegendste Moment des Tages folgte mit dem Abschied von Schulleiterin Evelin Hedrich – einer Frau, die die Lahntalschule in den letzten 15 Jahren mit visionärer Kraft, menschlicher Nähe und pädagogischem Fingerspitzengefühl nachhaltig geprägt hat. Unter ihrer Leitung entwickelte sich die LTS nicht nur baulich weiter, sondern auch im pädagogischen Profil. Ihr Name steht für Schulentwicklung mit Weitblick – stets getragen von einem offenen Ohr für alle und einem großen Herzen für die Belange der Schulgemeinschaft.
Dass ihre Arbeit weit über das Alltägliche hinausging, würdigte Philipp Naumann vom Staatlichen Schulamt Weilburg eindrucksvoll: „Sie haben nicht aus der Distanz geführt, sondern mittendrin mit offenem Ohr, mit klarer Haltung und Herz.“
Auch Michael Hundertmark, Stellvertretender Schulleiter, fand in seiner erheiternden und sehr wertschätzenden Rede warme Worte für seine „Chefin“. Er zeichnete das Bild einer echten Pionierin – bereits Schülerin im Gründungsjahrgang 1969, später selbst an der Spitze der Schul-Leiter. Unter ihrer Führung wurden wegweisende Projekte realisiert: der Neubau der Sporthalle, die Kernsanierung der Naturwissenschaften, die Neugestaltung von Aula, Info-Bereich und Lichthof – und nicht zuletzt die Planung eines Erweiterungsbaus mit modernen Fachräumen und dringend benötigter neuer Aula.
Doch ihre wahre Pionierleistung zeigte sich in der Schulentwicklung. Gemeinsam mit dem Kollegium etablierte Evelin Hedrich die Lahntalschule als „Partnerschule des Leistungssports“, als „Schule mit Schwerpunkt Musik“ und als Vorreiterin im digitalen Wandel mit dem iPad-Projekt „Get your own device“. Ihre Arbeit war getragen von der Überzeugung, dass Bildung nur dann gelingt, wenn Menschen mit Überzeugung, Freude und Vertrauen zusammenwirken.
Viele Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an der Verabschiedung – mit kreativen Beiträgen, persönlichen Erinnerungen und liebevollem Humor. Besonders bewegend war der Beitrag von Lisa Scherwenings-Werner und Götz Hensgen, die für den Fachbereich Religion den „Schöpfungsbericht der Lahntalschule“ auf sehr persönliche Weise mit Evelin Hedrich als Hauptfigur, interpretierten. Auch der Fachbereich Deutsch ließ die gemeinsame Zeit mit pointiertem Witz Revue passieren, während der Fachbereich Gesellschaftslehre auf die wichtige Rolle der Schulleiterin in der Demokratiebildung verwies.
Natalie Behrendt sprach stellvertretend für viele aus dem Kollegium, als sie Evelin Hedrich für ihr offenes Ohr, ihre stete Unterstützung und ihren Beitrag zur Entwicklung eines starken und engagierten Lehrerteams dankte.
Auch Vertreterinnen und Vertreter benachbarter Schulen, des Schulelternbeirats und des Förderkreises würdigten die scheidende Schulleiterin. Dabei wurde deutlich: Evelin Hedrich hinterlässt nicht nur eine hervorragend geführte Schule, sondern auch Spuren in den Herzen der Menschen, mit denen sie gearbeitet hat.
Zum Abschluss erklang Udo Lindenbergs „Hinterm Horizont geht’s weiter“ – ein Lied, das sinnbildlich für den Geist dieses Abschieds stand. Zwei Persönlichkeiten, die die Lahntalschule maßgeblich geprägt haben, treten ab – doch ihr Wirken bleibt lebendig.
Das letzte Wort hatte Evelin Hedrich selbst. In einer ebenso klaren wie berührenden Rede dankte sie ihrem Kollegium und schloss mit den Worten:
„Die beste Schule ist die, in der Menschen zusammenarbeiten – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen und Freude daran haben.“
Ein Satz, der nicht nur ihr Leitmotiv war – sondern auch Vermächtnis bleibt.